Ein besonderes Treffen von Gläubigen oder ein echtes ‘‘Fest der Nationen‘‘?
Von Pauline Grelier
Korrigiert von Lara Gregl
Fotos von Pauline Grelier
Quellen: Zitate herausgegeben von den Webseiten www.domradio.de und www.taizé.fr
Rund 30.000 junge Christen aus ganz Europa, aber auch aus anderen Orten der Welt, verbringen fünf Tage in Berlin, um den Jahreswechsel einmal ganz anders zu begehen. Auf Einladung der Kirchen und des Berliner Senats findet vom 28. Dezember 2011 bis 1. Januar 2012 das 34. Europäische Jugendtreffen in Berlin statt. Diese Veranstaltung wurde von der ‘‘Communauté de Taizé“, einer berühmten ökumenischen Gemeinschaft in Taizé (eine kleine Stadt in Ostfrankreich) gegründet und seit September 2011 vorbereitet.
Aber ich höre schon jetzt eure Anmerkungen und Einwände: Es betrifft doch v.a. katholische Kirchgänger, oder? Ja, natürlich, aber nicht nur! Es handelt sich nicht nur um katholische Gebete, sondern auch um eine gute Gelegenheit seinen Horizont zu erweitern: Es werden nämlich Begegnungen mit Vertretern des Judentums und des Islams sowie im Bundestag mit Politikern wie Wolfgang Thierse (SPD), Katrin Göring-Eckardt (Grüne) und Petra Pau (Die Linke) veranstaltet. Sie diskutieren mit den Teilnehmern zum Thema "Schritte zu einer gerechteren Welt".
Das Treffen wird tief geprägt von den heutigen europäischen Herausforderungen. Angesichts des Besorgnis erregenden Misstrauens gegenüber der europäischen Idee, dessen Auswirkungen auf finanzieller, ökonomischer sowie politischer Ebene zu bedauern sind, lautet das Motto des Treffens in diesem Jahr „Wege des Vertrauens“. In einem Grußwort ermunterte Papst Benedikt XVI. die Teilnehmer zu mehr Zuversicht. Es gelte, auf Basis der christlichen Botschaft „Wege des Vertrauens auf der ganzen Welt zu öffnen“. „Wie Ihr wisst“, sagt der Papst, „ist Vertrauen keine blinde Leichtgläubigkeit. Indem ihr Euch von den Fesseln der Angst freimacht, macht Euch dieses Vertrauen, das eurem Glauben an Christus und das Leben des Heiligen Geistes in euren Herzen entspringt, einfühlsamer und verfügbarer, Euch den vielen Herausforderungen und Schwierigkeiten zu stellen, mit denen die Menschen heute konfrontiert sind.“
Kann das Treffen ein Zeichen dafür setzen, dass die Kirche Ort der europäischen Solidarität zwischen den Nationen und zwischen den Konfessionen ist, jetzt, wo es Europa offensichtlich an einem gemeinsamen Identitätsgefühl mangelt? Ist die Religion fähiger als die Politik selbst, eine feste Brücke zu bauen? Welche Bedeutung hat dieses Treffen für die Zukunft Europas?